Grossstadtrat und SVP-Hardliner Michael Mundt verlangt von der Stadtregierung die Installation einer Lichtsignalanlage am Fussgängerübergang bei der Schifflände, da die vielen zu Fuss Gehenden den Verkehr „an schönen Tagen grossflächig zum Erliegen“ bringen würden.

Das SVP-Ansinnen würde die Stadt wohl einige hunderttausend Franken kosten, da eine solche Anlage zwecks Verkehrskoordination zwingend in die Ampelanlage Brückenkopf eingebunden werden müsste, was die Installation von zusätzlichen Erfassungsschleifen in der Fahrbahn, die Umprogrammierung der Steuerung und ähnliche teure Massnahmen erfordern würde. Die notwendige Koordination der Ampelanlagen könnte zudem den Verkehrsfluss entlang der gesamten Rheinuferstrasse und darüber hinaus beeinträchtigen, so dass sich die angestrebte Verhinderung eines „Verkehrskollapses in weiten Teilen der Stadt“ sogar als kontraproduktiv erweisen könnte.
 

Eine derart krasse, sinnlose Geldverschwendung – einzig dem Zweck dienend, erklärtermassen selten eintretende „Beeinträchtigungen“ des rollenden Verkehrs am besagten Fussgängerübergang vom rollenden Verkehr auf die zu Fuss Gehenden zu übertragen – lehnen wir entschieden ab .
 

Eine Verkehrsampel an der Schifflände wäre ein Armutszeugnis für diese Stadt. Nachdem die Stadtregierung vor wenigen Jahren erst an der unteren Bachstrasse eine rot/grün-schaltende Fussgängerbarriere errichtet hat, würde sie mit einer weiteren Signalanlage definitiv ihr eigenes Konzept der Fussgängerzone vom Bahnhof bis zum Rhein versenken.

Der Stadtrat hat aber die Antwort in den kürzlich veröffentlichten Legislaturzielen 2021-24 bereits vorweggenommen. Nachzulesen unter Schwerpunkt 3.4: „Lebendige Altstadt und Quartiere, zum Beispiel Aufwerten von öffentlichen Räumen und Plätzen.“

Eine Verkehrsampel, mitten auf einem der schönsten Plätze der Altstadt und dem einzigen freien Zugang zum Rhein, wäre ein krasser Verstoss gegen dieses Ziel. Wir nehmen den Stadtrat beim Wort und warten gelassen auf seine Antwort.